Besuch bei der ESV 
18.10.2006

 

Die Lehrkräfte der Overbergschule Epe waren von ihrer Partnerschule, der „basisschool“ ESV (Enschedese School Vereniging) zu einem Besuch in Enschede eingeladen. Die Schulen planen derzeit eine Fortsetzung der partnerschaftlichen Kontakte mit einem neuen Konzept, bei dem erstmalig Englisch als Begegnungssprache einbezogen werden soll.

Die ESV liegt im Einzugsbereich des Feuerwerksunglücks vom 13. Mai 2003 und war damals hautnah von der Explosionskatastrophe betroffen. Im Mittelpunkt des Besuches stand daher eine (in englischer Sprache gestaltete) gemeinsame sachkundliche Exkursion durch das neue Baugebiet im Bereich des Unglücksgeländes.

Nach einem „nederlands lunch“ und einem ersten Austausch erfolgte ein Fußweg zum Enscheder Rijksmuseum, das in unmittelbarer Nähe des Katastrophengebietes liegt. Das Museum bot den Lehrkräften einen Einblick in das museumsdidaktische Konzept des Hauses anhand einer pädagogisch gestalteten englischsprachigen Führung. Das Haus bietet einen ähnlichen Rundgang Schulklassen an und besitzt im Übrigen eine hervorragende Sammlung niederländischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Derzeit wird in einer Sonderausstellung das Werk des Expressionisten Herman Kruyder gezeigt.

Auf besonderes Interesse stieß bei den deutschen wie auch bei den niederländischen Lehrkräften natürlich das Gebiet „Roombeek“, das Gelände der Feuerwerksexplosion von 2003, bei der 23 Menschen ihr Leben lassen mussten und viele Gebäude zerstört wurden. Direkt am Rijksmuseum wird in einer Fotoausstellung ein umfassender Einblick in die damaligen Geschehnisse geboten. Inzwischen hat das „rampgebied“ aber sein Gesicht sehr verändert, wie sich die Lehrkräfte auf einem Rundgang überzeugen konnten. In der Mitte, ausgehend vom Museum, ist eine breite Promenade entstanden. Überall sind neue Gebäude in einer interessanten Architektur zu sehen. Das Konzept der Stadt Enschede sieht für das Gebiet eine Kombination der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Erholen, Versorgen und Kultur vor. Grüne Lungen in Form von Baumzonen und Parks sind darin einbezogen.

Die Lehrkräfte konnten mit Hilfe von Navigationsgeräten an markanten Punkten (z.B. im Bereich der ehemaligen Grolsch-Geländes oder der Feuerwerksfabrik) Bilder vom ehemaligen Zustand abrufen, so dass ein unmittelbarer Vergleich möglich wurde.

Beim abschließenden Abschlussgespräch in der neuen Cafeteria des Museums zeigten sich alle Lehrkräfte sehr beeindruckt von den Eindrücken dieses Nachmittags, aber auch von dem herzlichen Umgang untereinander. Die Kontakte und die konzeptionelle Arbeit sollen fortgesetzt werden. In den nächsten Monaten sind interessante gemeinsame Projekte im Sinne des neuen Begegnungskonzeptes mit den Schülerinnen und Schülern beider Schulen geplant.